Wenn es mehr weibliche Regierungschefs gäbe, wäre die Welt eine bessere, sind viele überzeugt. Dieser Glaube passt zum modischen Diskurs von der Frau als moralisch überlegenem Wesen. Aber er ist nicht nur falsch – er schadet den Frauen.
Zu lange hat man im Westen dem Treiben radikaler Muslime tatenlos zugeschaut aus Sorge, man könnte als islamophob gelten. Das hat es den Islamisten ermöglicht, sich auszubreiten, schreibt die Politologin Ayaan Hirsi Ali.
Wir leben im Zeitalter des Postexpertismus. Gut erkennbar daran, dass die Autorität der Wissenschaft in letzter Zeit hinterfragt wird – die Autorität jener Instanz also, die nach bisherigem Verständnis verbindliche Antworten liefert. Nehmen wir zum Beispiel Klimawandel und Coronapandemie. Bei beiden handelt es sich um komplexe Phänomene. Und wie immer bei solchen Phänomenen gibt es Dissens unter den Experten. Das gehört zur wissenschaftlichen Normalität. Aber gerade nicht normale Bedingungen wie Klimawandel oder Pandemie akzentuieren ein anderes Problem: Die Phänomene sind von allgemeinem Belang, sie gehen Wissenschaftler und Laien direkt und dringlich an.
Die angebliche Spaltung der USA beruht auf einer verzerrten Wahrnehmung, die von verschiedenen Akteuren geschürt wird. Denn in zentralen Fragen ist sich die Mehrheit ziemlich einig.
Untersuchungen zeigen, dass junge Frauen tendenziell eher links, junge Männer jedoch eher rechts stehen. Die Gründe dafür sind vielfältig und verblüffend, wie die Politologin Ayaan Hirsi Ali in ihrer Analyse schreibt.
Fällt unsere Gesellschaft auseinander, wie häufig gemahnt wird? Die Kräfte, die uns verbinden, werden unterschätzt: Demokratie und Rechtsstaat, soziale Marktwirtschaft sowie gelebte Bürgertugenden wie Toleranz und Kompromissbereitschaft.
Nicht nur der ESC-Gewinner Nemo will unangenehmen Fragen ausweichen. Die Stars ziehen sich zunehmend in ihre Wohlfühlwelt zurück. Für eine freie Gesellschaft ist es aber überlebenswichtig, dass jeder und jede infrage gestellt werden kann.
Ein kindlicher Narzissmus bestimmt inzwischen auch die Welt von Erwachsenen. Medien, Politiker und der Staat tragen zur fortschreitenden Infantilisierung bei.