„Ich hatte meine Kritik der Neuropädagogik, die im Condorcet-Blog unter dem Titel Lehrende und lernende Gehirne erschienen ist, mit einer Rückblende auf die Pädagogische Anthropologie begonnen. Es scheint mir angebracht, meine Ausführungen zur Symbiose von Gehirn und Kultur damit abzuschliessen, dass ich mich nochmals der Frage nach dem pädagogischen Verständnis des Menschen zuwende. Dies wird es ermöglichen, auch einige kritische Fragen zum schulischen Unterricht zu stellen und nach möglichen Lösungen zu suchen“, schreibt Condorcet-Autor Professor Walter Herzog in der Einführung zum 4. und letzten Kapitel seines vierteiligen Essays zur Neuropädagogik.
In früheren Jahren bereitete der Ansturm von Studierenden auf die geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächer an den Universitäten Anlass zur Sorge. Angesichts der abnehmenden Studierendenzahlen sind diese Disziplinen auf dem Arbeitsmarkt wieder sehr gefragt.
Die künstliche Intelligenz wird menschlicher werden. Dachte man. Aber wer der jungen Generation zuhört, könnte auf die Idee kommen, dass es eher umgekehrt läuft.
Ein Test zeigt: Beim Übersetzen leistet KI Erstaunliches. Menschliche Profis werden nervös. Und laut einem Computerlinguisten droht uns ein «enormer Kulturverlust».
Ausgerechnet in den geisteswissenschaftlichen Fächern, die kritisches Denken und Differenzierung schulen, sinken die Studentenzahlen stetig. Das dürfte für die Schweiz dramatische Konsequenzen haben.
Warum – bei Apollon und Minerva! – kommen junge Menschen darauf, heute noch Latein zu studieren? Weil sie unsere Zivilisation verstehen wollen, selbstverständlich. Aber eben auch, weil’s Spass macht. Ein Besuch im Proseminar.
Eine der Standardfragen für Archäologiestudies ist: „Und was willst du damit mal machen?“ Die Frage kommt meistens von Menschen, die so oder so keine Ahnung von dem Fach haben. Meistens eine Form von unterschwellig toxischer Giftspritzfrage. Zum Beispiel beim Familienessen von Tante Erna, die versucht zu zeigen, dass ihr Kind…