Ein Interview mit Silvia Steiner, Zürcher Regierungsrätin und Präsidentin der Schweizer Erziehungsdirektorenkonferenz EDK, lässt aufhorchen. Fürs Fremdsprachenlernen reicht in Zukunft das Gespür; der Rest macht die Künstliche Intelligenz KI. Ein Zwischen-ruf.
Der Wanderpokal für grosse Denkerinnen und Denker geht diesmal an die Zürcher Erziehungsdirektorin Silvia Steiner. Sie setzt beim Fremdsprachenunterricht auf das „Gespür“. Der Condorcet-Blog spürt mit.
An den Schulen werde zu wenig geübt, sagt Esther Ziegler. Die Lern- und Lehrforscherin erklärt, wo es im heutigen Bildungssystem harzt und was die Eltern tun können, damit ihre Kinder dennoch genügend lernen. Interview: René Donzé
Das Grundlagenpapier der FDP, das unter anderem die Abschaffung des Frühfranzösisch verlangte, gab in der Heimatstadt unseres Condorcet-Autors Alain Pichard viel zu reden. Dabei werden Bilinguismus und das schulische Erlernen von Frühfranzösisch munter vermischt. Und die Situation in den Bieler Aussenquartieren wird völlig ausser Acht gelassen.
Die FDP fordert mit ihrem neuen Bildungspapier den Abbau von Fremdsprachen und den Rückbau der Inklusion. Damit ist die Kritik am Schulsystem in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das liegt auch an der politisch gefärbten Bildungswissenschaft, die Reformen wider besseres Wissen perpetuiert. Ein Beitrag von René Donzé, der in der NZZ erschienen ist.
Nach Baselland stimmt nun auch das Kantonsparlament des Kantons Bern einer Überprüfung des Frühfranzösisch zu, allerdings in der verpflichtenden Motionsform. Diese Überprüfung wurde im Vorfeld von der Bildungsdirektion, von Bildung Bern und den linken Parteien bekämpft.
In einem Zuger Dorf ist Englisch für jeden vierten Einwohner die Hauptsprache. Eine Studie untermauert den Trend: Der Zug für die Landessprachen an den Schulen ist mehr oder weniger abgefahren.
Es ist ein Armutszeugnis, dass das Potenzial der vielsprachigen Schweiz nicht stärker genutzt wird. Das Problem beginnt bei überforderten Lehrpersonen. Zürich und Waadt beschreiten vielversprechende Wege.
Alain Pichard, der bekannteste Lehrer der Schweiz, ist einer der Autoren eines Weissbuchs, das als «Analyse eines monumentalen Irrtums» daherkommt. Im Gespräch, das Sebastian Briellmann mit unserem Condorcet-Autor geführt hat, spricht er wie immer Klartext – bringt aber auch Lösungsvorschläge.