Carl Bossard hat Lehrerinnen und Lehrer sowie Generationen von Mittelschülern ausgebildet. Er fordert, dass Reformen der vergangenen Jahre wie der integrative Unterricht und die Fremdsprachen in der Primarschule teilweise rückgängig gemacht werden.
Der Moment ist gekommen, die Art und Weise, wie wir Bildung bisher umgesetzt haben, endlich neu zu denken. Davon sind wir überzeugt.
Viele Kinder und Jugendlichen spüren, dass ihre Zukunft in Gefahr ist. Wir erleben seit der Fridays 4Future-Bewegung, wie groß ihre Sorge ist. Wir sehen an den Folgen von COVID 19, dass das Bildungssystem tief in der Krise steckt. Und es wird zunehmend deutlich, dass der Umgang mit den gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen eine Aufgabe ist, die sich aus der Perspektive alter Paradigmen nicht mehr bewältigen lässt.
Die Debatte um den Lehrermangel hat einige Schwachstellen im heutigen Bildungswesen offengelegt. Nun gilt es, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Dafür muss ein Tabu fallen.
Hannah Arendt hielt 1958 eine Rede über die Krise der Erziehung. (Darin steht der wunderbare Satz: »In der Erziehung entscheidet sich, ob wir die Welt genug lieben, um die Verantwortung für sie zu übernehmen […]«) Aus amerikanischer Perspektive spricht sie darin über das britische System, Studierende auszuwählen: Was in England erzielt
Die Angst vor einem Kollaps der Volksschule wächst, wie sich in verschiedenen Kantonen zeigt. In Genf hat die Stimmbevölkerung soeben die rote Karte gezogen.
«Die Lehrpersonen der Volksschule haben in der Pandemie einen hervorragenden Job gemacht», sagt der oberste Zuständige für die Gymnasien im Kanton Zürich.
Schüler aus einfachen Verhältnissen sind besonders hoch motiviert und schaffen daher die Matura. Allerdings müssen sie dafür hart kämpfen, wie eine neue Studie der Bildungsforscherin Margrit Stamm zeigt.