Nach dreissig Jahren wird die Matura wieder einmal überarbeitet. Die Anzahl Lektionen an den Gymnasien soll reduziert und die wählbaren Schwerpunktfächer ganz grundlegend überarbeitet werden. Latein und Griechisch, die bereits stark an Beliebtheit verloren haben, verschwinden damit langsam, aber sicher aus den Gymnasien.
Die Zahl der Studierenden an Schweizer Universitäten hat innert zehn Jahren in manchen Geisteswissenschaften stark abgenommen. «Die traditionellen bildungskanonischen Fächer verlieren an Bedeutung», stellt die Schweizerische Akademie der Geisteswissenschaften fest.
Weder ist Latein tot, noch sind heutige Schulkinder grundsätzlich lernfaul. Die Römer und ihre Sprache finden viele Jugendliche noch immer so cool, dass einige von ihnen eine Ferienwoche dafür hergeben. Szenen eines Sommerkurses Latein an der Universität Zürich.
Melanie Möller, Antike-Spezialistin an der Freien Universität, ist keine Freundin des Genderns und mag auch Triggerwarnungen nicht. Sie möchte, dass man Lesern mehr zutraut.
Seit drei Jahren leitet der gebürtige Deutsche Gabriel Zuchtriegel die Ausgrabungen von Pompeji. Beim Treffen vor der Kulisse der Ruinenstätte am Vesuv erzählt er von neuen Funden, alten Steinen und der Suche nach Glück und Erfüllung.
Der Fachbereich Sprachwissenschaften der Uni Frankfurt erwägt, Gräzistik und Latinistik in einer Professur zusammenzufassen. Studenten, Professoren und Schulrektoren warnen vor den Folgen.
Warum – bei Apollon und Minerva! – kommen junge Menschen darauf, heute noch Latein zu studieren? Weil sie unsere Zivilisation verstehen wollen, selbstverständlich. Aber eben auch, weil’s Spass macht. Ein Besuch im Proseminar.