Jedes Jahr verletzen sich Tausende von Kindern im Unterricht, über hundert verunfallen auf dem Schulweg, allein im Kanton Zürich. Die Gesellschaft nimmt dies in Kauf – zu wichtig ist Bildung. Warum soll das bei Corona anders sein?
Die Ausdehnung der Rolle des Covid-Zertifikats durch den Bundesrat beruht auf einer Abwägung zwischen Freiheitsrechten und Gesundheitsschutz. Ein zentraler Faktor ist der Nutzen der Impfung. Laut einer Auswertung von Schweizer Daten senkt die Impfung das Risiko einer Spitaleinweisung für Jüngere und Ältere um 90 Prozent oder mehr.
Der Bundesrat zögert mit der Einführung einer erweiterten Zertifikatspflicht. Dabei wäre jetzt der richtige Zeitpunkt. Die Kantone drängen darauf, und bis auf die SVP sind alle Parteien dafür.
Die Delta-Variante trifft vermehrt auch Jüngere und Menschen ohne Vorerkrankungen. Die Hälfte der Ungeimpften, die Spitalpflege benötigen, ist jünger als 53 Jahre. Laut BAG schützt die Impfung in den meisten Fällen vor einem schweren Verlauf.
Wieder liegen so viele Corona-Patienten in den Spitälern, dass andere Kranke auf wichtige Eingriffe warten müssen. Gleichzeitig sorgt das Zertifikat für Spannungen. Wäre der Ausbau des Bettenangebots eine Lösung? Willkommen in der «Katastrophenmedizin»!
Falschinformationen zur Corona-Pandemie seien dank den sozialen Netzwerken ein Massenphänomen, sagt der Wissenschafter Hany Farid. Die Frage, wo man die Grenze zwischen wahr und falsch ziehe, ist für ihn nebensächlich – er propagiert eine ganz andere Lösung.
Der Schulbeginn steht vor der Tür, und viele fragen sich, welche Schutzkonzepte es jetzt braucht und warum nicht mehr Kinder geimpft sind. Der Kinderarzt und Infektiologe Christoph Aebi steht der NZZ Red und Antwort und verrät, warum ihn John Kennedy inspiriert.
Corona hat Kritikern der Schulmedizin zu einer Plattform verholfen, wie sie sie schon seit Jahren nicht mehr hatten. Gelingt es ihnen, verunsicherte Bürger auf ihre Seite zu ziehen, kann es gefährlich werden. Dabei geht es um weit mehr als um die gegenwärtige Pandemie.
Allergie ist nicht gleich Allergie. Das zeigt sich beim Impfen gegen Covid-19 sehr deutlich. Selbst eine schwere allergische Reaktion muss kein Grund sein, auf die zweite Impfdosis zu verzichten.