Schulraum für zusätzliche 21 Klassen braucht der Kanton in den nächsten vier Jahren für den gymnasialen Unterricht. Es wird renoviert, dazugemietet – und eventuell neu gebaut.
Alle Menschen, die hierzulande eine tertiäre Ausbildung absolvieren, sollen für die von ihnen verursachten Kosten stärker als bisher selber aufkommen. Zudem mögen sie ihre Studienwahl besser an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes ausrichten.
Die Schülerzahlen steigen, doch der Kanton kommt mit dem Bau und der Sanierung von Kantonsschulen kaum hinterher. Unkonventionelle Lösungen schaffen Abhilfe.
Eine «Schulraumoffensive» soll Geburtenüberschuss, Zuzüge und den erhöhten Platzbedarf der Tagesschule abfedern. Die Prognosen könnten sich aber nicht nur pandemiebedingt noch ändern.
Akademikerkinder machen häufiger die Matura als andere Jugendliche. Das sei Ausdruck mangelnder Bildungsgerechtigkeit, sagen Forscher und offenbaren damit eine ziemlich eindimensionale Sicht auf die Bildung.
Die Zahlen an gewissen Gymnasien explodieren. In Basel schafften 2018 rund 45 Prozent den Zugang. Das erinnert an französische und deutsche Verhältnisse. Doch gehen auch die Begabten ans Gymnasium?, fragt Condorcet-Autor Carl Bossard
Niklaus Schatzmann, Chef des kantonalen Mittelschul- und Berufsbildungsamtes, über die Schwierigkeit der Gymiprüfung, neue Kantonsschulen und wie wichtig Schlaf ist.
An den 22 Zürcher Kantonsschulen werden die Schülerinnen und Schüler auf hohem Niveau ausgebildet. Um diese hohe Qualität auch in Zukunft zu gewährleisten, müssen sich die Gymnasien stetig weiterentwickeln. Mit dem Projekt «Gymnasium 2022» packt der Kanton Zürich gleich mehrere Themen an. Der Bildungsrat hat dazu die wesentlichen Eckwerte festgelegt und wird die weiteren Projektschritte beschliessen. Der Regierungsrat hat dafür 2,88 Millionen Franken bewilligt.
Drei neue Fächer
Die Lehrpläne des Untergymnasiums sollen auf den Lehrplan 21 abgestimmt werden. Dazu wird unter anderem die Einführung der Fächer «Informatik» und «Religionen, Kulturen, Ethik» angestrebt. Am Obergymnasium wird das von der EDK vorgeschriebene obligatorische Fach «Informatik» eingeführt und eine Mindestdotation vorgegeben. Zudem sollen Zürcher Gymnasien neu das Schwerpunktfach «Philosophie/Pädagogik/Psychologie» anbieten dürfen.
Die Untergymnasien erhalten neu eine Rahmenstundentafel. Zur Diskussion steht eine Stundentafel, die 30 Lektionen fix zuteilt und bis zu vier Lektionen der schulischen Freiheit überlässt. Mit der Rahmenstundentafel wird die Dotation des MINT-Bereichs erhöht (MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik).
Breite Abstützung im Schulfeld
Das Projekt «Gymnasium 2022», wird von einer Projektgruppe umgesetzt, die sich mehrheitlich aus Schulleitungsmitgliedern und Lehrpersonen zusammensetzt. Unter anderem erarbeitet die Projektgruppe ein neues Reglement, das 2020 in eine breite Vernehmlassung gegeben wird. Es ist geplant, dass die Schulen bis 2022 ihre Stundentafeln, Lehrpläne und Fachschaftsrichtlinien überarbeiten.