Machen Sie den Bücher-Check!

Der Schweizer Medienpädagoge Heinz Moser schrieb in seinem Buch «Der Computer vor der Schultür» im Jahr 1986: «Anpassung oder Widerstand, das ist heute eine überholte und verfehlte Frage. Weigern sich Lehrer, Eltern oder Schulbehörden, sich mit diesen Problemen auseinanderzusetzen, dann geben sie lediglich ihr Mitspracherecht sang- und klanglos preis. Denn die Computer sind schon da, mitten in unserer Gesellschaft – nur manche haben dies noch nicht gemerkt.»

Heute, 33 Jahre später, dürften dies alle gemerkt haben. Die Digitalisierung hat längst alle Bereiche unseres Lebens durchdrungen und verändert, sowohl Berufs- und Privatleben als auch politische und gesellschaftliche Kontexte. Es ist deshalb wichtig und richtig, dass auch verstärkt über die Digitalisierung in allen Bereichen unseres Lebens kontrovers diskutiert wird. Gerade weil sich vieles ändert, müssen wir uns als Gesellschaft streiten, in welche Richtung sich die Informationsgesellschaft bewegen soll – welche Entwicklungen wir uns wünschen und welche wir lieber verhindern möchten.

Sorge bereitet mir hingegen, dass auch über dreissig Jahre nach Mosers Worten oft immer noch schwarz-weiss argumentiert wird: Wald oder Web? Buch oder Bildschirm? Tinte oder Tastatur? Diese scheinbaren Gegensätze beschreiben jedoch unsere Realität immer weniger. Schreiben von Hand und Computer schliessen sich längst nicht mehr aus

(…)

Deshalb: Seien Sie kritisch! Einerseits: Digital ist nicht automatisch besser. Andererseits: Trifft die Kritik wirklich nur auf das Digitale zu? Machen Sie den Bücher-Check, wenn Ihnen wieder mal ein Argument gegen die Digitalisierung begegnet! Ersetzen Sie im Argument den Begriff «Computer » durch «Bücher» und fragen Sie sich: Ist das mit Büchern nicht ähnlich? Macht ständiges Lesen wirklich weniger einsam und dick als Computer und Internet? Geben Bücher nicht genauso nur eine medial vermittelte Wirklichkeit wieder, wie dies Computern und Internet vorgeworfen wird? Ich freue mich auf künftige Diskussionen mit mehr Farben als bloss Schwarz und Weiss!

Auf dem Land gehen weniger Schüler aufs Gymnasium als zu erwarten wäre

Die Gymiquote allein ist wenig aussagekräftig. Interessant wird sie, wenn man sie in Zusammenhang mit dem sozialen Umfeld stellt. So zeigt sich etwa, dass viele ländlichen Gemeinden aus der Region unter den Erwartungen bleiben.

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Familiennamen: Wo kommen sie her?

«Namen wirken auf die Menschen, die ihren Inhalt ermessen können», schreibt der Dichter Elias Canetti. Sind Namen bloss zufällige, äusserliche Anhängsel? Ist der Name «Schall und Rauch», wie Goethe im «Faust» meint? Nein: Der Name – Vorname und Familienname – ist mit uns und unserem Wesen eng verbunden.

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Warum der Grundsatz „Pädagogik vor Technik” bestenfalls trivial ist

Wenn es um Bildung und Digitalisierung geht, wird momentan sehr häufig der Grundsatz „Pädagogik vor Technik“ geäußert. Auf den ersten Blick scheint das eine sinnvolle Forderung zu sein. Wenn man genauer hinsieht, stellt sich jedoch heraus, dass dieses Motto bestenfalls trivial ist und im schlimmsten Fall sogar verhindert, dass die Möglichkeiten digitaler Medien sinnvoll genutzt werden.

Quelle: Warum der Grundsatz „Pädagogik vor Technik” bestenfalls trivial ist

Lust und Frust mit ICT im Unterricht und andere Kinkerlitzchen