Eine Epidemie bricht aus, und Unsicherheit macht sich breit. Woher kommt die Krankheit? Und was macht sie mit uns? Der Historiker Thukydides hat die Seuche, die 430 v. Chr. in Athen ausbrach, beschrieben. So nüchtern und schonungslos, dass man erschaudert.
Jeder zehnte Europäer hat Mühe, einen einfachen Text zu verstehen. Zugleich absolvieren in Ländern wie Finnland fast alle Jungen eine Hochschulausbildung. Wie geht das zusammen?
Was vor zweitausend Jahren in Griechenland und Rom gedacht und geschrieben wurde, wirkt fort: in unserem Alltag, in unserer Sprache, in unserem Denken. Das hat Klaus Bartels gezeigt. Nun ist er 84-jährig gestorben.
Die Menschen nehmen vieles stoisch hin, in dem Glauben, es gehe um die Wahl zwischen dem hehren Ziel der Gesundheit und dem «niederen» Anliegen einer florierenden Wirtschaft, als ob die Gesundheit nicht auch von der Wirtschaft abhänge.
Als Flüchtling kam ich 2011 in die Schweiz und begann, über mein Heimatland nachzudenken. Heute weiss ich: Das Leben in Marokko war das eigentliche Exil, und das Asylland Schweiz wurde zu meiner ersten wirklichen Heimat.
Auch Wörter gehen auf Reisen, machen irgendwo halt, bleiben, setzen sich fest und verschwinden wieder. Fast wie Menschen. Oder, manchmal, wie Krankheiten.