Es ist nicht die Wissenschaft, die Politik macht. Politische Verantwortung heisst, sich nicht hinter der Wissenschaft zu verstecken, sondern sich den in diesem System diskutierten unbequemen Fragen zu stellen.
Die Stimmung schlägt um. Immer mehr Bürger üben Kritik an den deutschen Pandemie-Massnahmen. Agitatoren versuchen diese Lage zu nutzen, um Aufruhr und Umsturzphantasien in die Gesellschaft zu tragen.
Die Wissenschaft ist nicht allwissend. Sie kann den politischen Diskurs niemals ersetzen. Aber das, was sie weiss, muss in einer freien Gesellschaft Gehör finden.
Das Parlament gibt der Landesregierung Rückendeckung. Damit ist das Notrechtsregime demokratisch legitimiert. Wichtig ist vor allem, was in der Corona-Session alles nicht passiert ist.
Die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner verteidigt den Halbklassenunterricht als sicherste Variante für die Schüler. Den Sinn der Maturaprüfung stellt die Präsidentin der Erziehungsdirektoren generell infrage.
Die gegenüber den nordischen Nachbarn deutlich höhere Covid-19-Mortalitätsrate ist in Schweden zum politischen Thema geworden. Ins Zentrum der Aufmerksamkeit sind namentlich die verbreiteten Infektionen in Altersheimen gerückt.
In der Corona-Krise schlägt die Stunde der Experten. Der Geschichtsprofessor Caspar Hirschi spricht mit der NZZ über die Gefahren einer Instrumentalisierung der Wissenschaft, Herdentriebe in der Politik und die Rückkehr des Nationalstaats.
Eine Epidemie bricht aus, und Unsicherheit macht sich breit. Woher kommt die Krankheit? Und was macht sie mit uns? Der Historiker Thukydides hat die Seuche, die 430 v. Chr. in Athen ausbrach, beschrieben. So nüchtern und schonungslos, dass man erschaudert.
Zurzeit dominiert der virologische Imperativ die Politik: Alle Menschen gehören isoliert, damit sich niemand mehr anstecken kann. Dieser Imperativ lässt jedoch viele alternative Gebote (und Nebenwirkungen) unbedacht.