Frauen und Männer verhalten sich nicht gleich. Dennoch haben sie während Jahrtausenden in egalitären Gesellschaften bestens kooperiert. Carel van Schaik erklärt im Gespräch mit Markus Schär, wie es zur Ungleichheit der Geschlechter und zur Unterdrückung der Frauen kam. Und warum die kulturelle Evolution ebenso wichtig ist wie die biologische.
Die Freimaurer werden seit Jahrhunderten als Strippenzieher und heimliche Weltenherrscher gesehen. In Tat und Wahrheit ist ihre Geschichte zwar nicht sehr aufregend. Aber trotzdem haben sie wesentlich zur Entstehung der modernen Gesellschaft beigetragen.
Er ist der einflussreichste französische Denker der Gegenwart. Globalisierung lehnt Bruno Latour ebenso ab wie den Rückzug ins Lokale und sagt, wir müssen die Politik neu denken um zu überleben.
Immer noch wird das Buch als einzig wertvolle, gar therapeutische Lektüre überhöht. Nun gibt es neuen Widerspruch – angenehmerweise keinen digital- und technikverliebten.
E-Books und Audiobooks legen weiter zu. Das ist ein zentrales Ergebnis der Studie „Digitales Lesen auf dem Vormarsch“, die das Beratungsunternehmen Simon-Kucher & Partners gemeinsam mit dem Markforscher Dynata durchgeführt hat. … mehr
Sie waren plötzlich überall: Der Anthropologe Joseph Henrich erklärt den Aufstieg des Westens mit einer neuen Persönlichkeitsstruktur. Die These hat es in sich.
Manche Ereignisse liegen «Millionen von Jahren» zurück. Das wissen wir, aber vorstellen können wir es uns kaum. Eine Geologin schafft es, uns die Macht der Zeit spüren zu lassen.
… Die zwölf Bücher in meinem Rucksack blieben ungelesen. Bis auf das schmalste und leichteste: Platons «Gastmahl».
Wir lasen es uns gegenseitig vor, weil es von der Liebe handelte.
Ich kannte Platon nicht und erwartete … irgendetwas Schweres. Auf keinen Fall ein Buch so voller Leben wie eine Hafenkneipe.
Dabei verhaut Plato die ersten sieben Seiten komplett. Sie beschreiben, wie ein Bekannter beschreibt, wie Sokrates sich zum Haus des Gastgebers begibt – was nicht nur für den Rest der Handlung vollkommen unerheblich ist, sondern auch unfassbar wirr geschrieben.
Es ist – meiner Kenntnis nach – der miserabelste Anfang der Literaturgeschichte. Doch die restlichen siebzig Seiten sind unvergesslich.
Sie laufen so:
Kaum ist Sokrates – erheblich verspätet – angekommen, debattieren die Griechen, ob sie sich wie am vorherigen Abend volllaufen lassen sollen. Sie entscheiden sich dagegen, die meisten haben noch einen Kater…
«Ich brachte keinen Bissen mehr runter», sagt der Erzähler im «Gastmahl des Trimalchio» nach der Vorspeise. So kann es einem auch mit den «Satyrica» gehen, dem Roman des Römers Petron.